Der Verein trauert um Edgar Krausch
Mit Edgar Krausch, der am 08.12.2016 im Alter von 76 Jahren völlig überraschend von uns gegangen ist, hat die Stadt Rodgau eine ihrer markanten Persönlichkeiten verloren. Als vielseitig interessierter und engagierter Mensch hat er dort von April 1993 bis April 2001 als Stadtverordneter und ehrenamtlicher Stadtrat die Politik mitgestaltet und nun auch in mehreren Vereinen in denen er Mitglied war eine Lücke hinterlassen. So auch in unserem Verein, der Partnerschaft Rodgau/Nieder-Roden - Puiseaux.
Als im Mai 1978 die Organisation und Durchführung der Städte-partnerschaft mit Puiseaux von der Stadt in die Hände eines Trägervereins gelegt wurde, erklärte Edgar sich sofort bereit, im Vorstand dieses Vereins mitzuarbeiten. Kurze Zeit später übernahm er den Vorsitz des Vereins, den er bis März 2004 innehatte. Seitdem wirkte er in seiner Eigenschaft als Ehrenvorsitzender als wichtiger Impulsgeber, der nie nur die Vereinsbrille aufhatte, sondern auch das 'Große Ganze' sah.
Wenn man Edgars Persönlichkeit beschreiben möchte, dann fallen einem Begriffe wie 'raumgreifend' ein und damit ist keineswegs seine Körpergröße gemeint. Dieses raumgreifende konnte Edgar durchaus zu einem schwierigen Partner machen. Aber sicher war es gerade diese Eigenschaft, zusammen mit seiner Gradlinigkeit, die vielen Projekten überhaupt erst zum Erfolg verhalf.
So initiierte er mit der Partnerschaft, die damals noch Arbeitskreis hieß, Mitte der 1990iger Jahre das Nieder-Röder Weinfest, welches sich in der Zwischenzeit zu einem überregionalen Fest gemausert hat und welches dazu beiträgt, innerhalb der Stadt Rodgau ein 'Wir'-Gefühl zu schaffen.
Ein typisches Beispiel ist auch das Projekt für einen Partnerschaftsteppich, dem ich selbst - offen gestanden - anfangs eher skeptisch gegenübergestanden habe. Hierbei galt es zunächst die 4 Partnerschaftsvereine vor Ort sowie die Menschen in den Partner-städten vom Projekt zu überzeugen und zur Teilnahme zu bewegen, was an sich schon nicht leicht war.
Typisch für Edgar war es aber, wenn er ein Projekt übernahm, dies mit allen Konsequenzen zu tun. Bei diesem Projekt musste er sich erst mal mit den technischen Möglichkeiten befassen, mit graphischen Möglichkeiten und deren Umsetzbarkeit in der Gobelin-Technik. Die gewonnenen Erkenntnisse mussten allen Beteiligten vermittelt werden, immer wieder war aufzuzeigen 'ja, wir können das schaffen'.
Um eine relative Einheitlichkeit der Arbeitsergebnisse von immerhin 8 Instanzen sicherzustellen, musste das Projekt permanent überwacht werden und hie und da musste den Teilnehmern auch auf die Füße getreten werden, damit mit der Arbeit in den einzelnen Arbeits-gruppen überhaupt begonnen wurde bzw. damit diese nicht auf halben Wege stehenbleibt. Die eigentliche Projektarbeit erstreckte sich denn auch von 2010 bis 2015, wo dann auch Puiseaux das fertige Produkt präsentieren konnte.
Das sind nur 2 willkürlich herausgegriffene Beispiele von Dingen, die es ohne Edgar nicht gegeben hätte und ohne die Rodgau heute ärmer wäre.
Ja, wir werden Edgar vermissen.
Andreas Spott, Vorsitzender